Heute hat das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung die Vergabe der Aufsuchungserlaubnis verkündet.
Beide Unternehmen wollen in den kommenden fünf Jahren das geothermische Potenzial des Untergrundes im Feld „Hardt“ erkunden und bewerten. An geeigneten Standorten ist dann die Erschließung von Erdwärme aus den heißen Tiefenwässern des Oberrheingrabens vorgesehen. Ziel ist die Nutzung von Erdwärme für die regionale Fernwärmeversorgung. Wie das RP mitteilt, sei auch die Untersuchung der derzeit ungenutzten Geothermiebohrung in Brühl auf ihre Eignung zur Versorgung eines Wärmekraftwerks geplant. Hierzu müsse zunächst die eigentumsrechtliche Situation geklärt werden.
Die bergrechtliche Erlaubnis ermöglicht den Unternehmen exklusiv die geologische Erkundung und Erschließung von Erdwärme im Erlaubnisfeld. Anderen Unternehmen sind entsprechende Tätigkeiten verwehrt. Die Inhaber der Erlaubnis sind dabei verpflichtet, eine planmäßige Aufsuchung nach dem im Antrag dargelegten Arbeitsprogramm vorzunehmen, dem RP jährlich über die Ergebnisse zu berichten und den Fortschritt der Aufsuchung abzustimmen. Wie das RP mitteilt, sei seitens der MVV und der EnBW eine intensive Öffentlichkeitsarbeit geplant, die den Prozess begleiten soll.
Das RP weist darauf hin, dass weitergehende Aufsuchungsarbeiten wie Bohrungen an konkreten Standorten mit dieser Erlaubnis noch nicht gestattet sind. Solche Maßnahmen erfordern weitere Genehmigungsschritte, an denen die Träger öffentlicher Belange jeweils beteiligt werden.
Geologische und hydrogeologische Untersuchungen
Die EnBW konkretisierte in einer Pressemeldung das weitere Vorgehen: In den kommenden rund 18 Monaten stünden zunächst geologische und hydrogeologische Voruntersuchungen im Großraum Schwetzingen an. Das Aufsuchungsgebiet rund um Schwetzingen umfasst eine Fläche von knapp 270 Quadratkilometern und reicht rechtsrheinisch vom Mannheimer Süden bis nach Reilingen.
Geplant seien ausschließlich analytische und sensorische oberirdische Messverfahren sowie Laboruntersuchungen von Wasserproben aus vorhandenen oberflächennahen Brunnen. Die dabei gewonnenen aktuellen Messergebnisse werden mit vorhandenen Messdaten abgeglichen und ausgewertet. Ziel dieser ersten Projektphase sei die Prüfung und Bewertung der geologischen Gegebenheiten innerhalb des Aufsuchungsgebietes. Hieraus lassen sich dann potenzielle Standorte ableiten, deren Eignung anhand weiterer Kriterien zu prüfen sind. Danach erfolgt eine Priorisierung dieser Standorte.
Um die geothermischen Reservoire dann auch erschließen zu können sind weitere umfangreiche Genehmigungsverfahren erforderlich. Anschließend folgen die Planung und Errichtung des Heizwerks und der Anschluss der Anlage an das Fernwärmenetz.
Zudem geben EnBW und MVV in der Pressemeldung bekannt, dass sie die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens planen, das in den nächsten Tagen auch beim zuständigen Bundeskartellamt angemeldet werde. Das Unternehmen soll seinen Sitz in Schwetzingen haben.