München- Allach

Nach ausreichenden Voruntersuchungen hat sich die Firma MTU Aero Engines AG im Juni 2023 entschieden, künftig auf Geothermie zu setzen.

Im Juni 2020 erhielt die MTU die Genehmigung für eine Machbarkeitsstudie. Am 4. Dezember 2023 stand der Bohrturm. Das erwartete Tiefenwasser im Oberjura soll in rund 2.200 Metern Tiefe zwischen 70 und 75 Grad Celsius heiß sein und künftig 80% des Heizbedarfs am Standort MTU decken.

Die seismischen Messstationen Karl 1 und 2 sind seit Oktober 2023 im Einsatz, um mögliche seismische Aktivitäten zu überwachen. Der Bohrbeginn erfolgte am 11. Januar 2024 nordöstlich des Werksgeländes. Im März 2024 gab es erste Hinweise auf eine gute hydraulische Durchlässigkeit der ersten Bohrung. Derzeit laufen die Bohrungen des vierten Bohrabschnitts. Sobald diese abgeschlossen sind, werden geophysikalische Bohrlochmessungen sowie Pumpversuche zur Feststellung der Ergiebigkeit des Reservoirs durchgeführt.

Insgesamt sind zwei Bohrungen geplant. Die Bohrpfade starten am gleichen Punkt und sollen sich mit zunehmender Tiefe bis zu 2.000 Meter horizontal voneinander entfernen. Die zweite Bohrung wurde am 5. Juni 2024 fertiggestellt und befindet sich in 2.110 TVD, mit einer gesamt Bohrlänge von 3.104 Metern (Neigung 65°). Beide Bohrungen reichen in den Malmkarst

Anfang Juli 2024 wurden die Bohr-und Testarbeiten der MTU-Geothermiebohungen erfolgreich abgeschlossen. Die Pumpversuche der zweiten Bohrung zeigten eine sehr gute hydraulische Ergiebigkeit von 100 L/s. Im Juli erfolgt nun der Abbau und die Räumung des Bohrplatzes.

Planmäßig soll die Tiefengeothermie bereits 2025 anlaufen.