Verzögerungen beim Geltinger Geothermie-Projekt

11.06.2012

Enex verlegt den Bohrstart für Gelting in den Herbst, um die bei anderen Bohrungen aufgetretenen Probleme zu vermeiden.

Obwohl der Bohrplatz auf dem Hofgut Breitenbach fertig gestellt ist und die Versorgungsleitungen gelegt sind, verzögert sich der Bohrstart des Geothermie-Projektes in Gelting: Statt mit dem Bohren wie geplant in diesem Monat zu beginnen, wird der Bohrstart in den Herbst verlegt. Erst Ende September sollen Bohrturm und Bohrgerät kommen.

Warum so spät? Weil das neue Bohrgerät gerade erst bei der Firma Bentec in Bad Bentheim gebaut werde, so Robert Straubinger, Geschäftsführer von Enex, gegenüber dem Münchner Merkur. Der ursprünglich geplante Bohrer, der zuvor in Taufkirchen eingesetzt wurde, hat eventuell eine zu geringe Motorleistung. Darum entschied sich Enex für ein stärkeres Bohrgerät.  „Bei der ersten Bohrung ist das Loch zusammengefallen“, so Straubinger gegenüber der Zeitung. „Bei der zweiten ist etwas Ähnliches passiert.“ Die Folge war einen Zeitverzug um mehrere Wochen - und das bei Kosten von von 55.000 Euro pro Tag. Dieses Risiko will Enex nicht erneut eingehen und hat darum einen erheblichen fünfstelligen Betrag in die Bohrplanung und geologische Bewertungen investiert.

Gerade die letzten 1.000 Meter vor der wasserführenden Malmschicht sind die schwierigsten, wie die Erfahrungen aus anderen Geothermie-Projekten lehren. Sofern der Bohrer dort auf einen Bruch in der Erdplatte trifft, können Probleme auftreten. Hohlräume könnten sich dort bilden, die unter großem Druck stehen, so Straubinger - mit der Folge, dass der Bohrkanal einbricht. Auch ist ein waagerechtes Bohren in der Malmschicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Bohrgerät nicht machbar. Das neue Bohrgerät wird die gleiche Höhe wie das ursprünglich geplante haben. „Die ist abhängig von der Länge der Rohre, und die ändert sich nicht“, so Straubinger. Enex will aber auf stärkere Rohre zurückgreifen. Läuft alles nach Plan, will man Ende Januar nächsten Jahres auf heißes Wasser stoßen. (va)

Quelle: www.merkur-online.de