Der ungarische Minister für Innovation und Technologie, Prof. László Palkovics, hat eine Ausschreibung bekannt gegeben, um tiefe Geothermie-Projekte zur Wärmeerzeugung zu unterstützen, indem die Risiken bei den ersten Bohrungen abgemildert werden sollen. Demnach sollen insbesondere Geothermieprojekte unterstützt werden, deren Bohrungen nicht die erwünschte Temperatur und Fließrate erreichen. Um den Projekterfolg abzuschätzen, wird die tatsächlich angetroffene Temperatur und Fließrate im Untergrund mit den entsprechenden Werten aus einer Machbarkeitsstudie verglichen. Die Höhe der Förderung steigt also mit dem Misserfolg des Projekts an. Die Höhe der Rückerstattung beträgt 30 % der Kosten, wenn das Projekt erfolgreich ist, 40 %, wenn das Projekt teilweise erfolgreich ist, und 60 %, wenn es nicht erfolgreich ist.
Förderberechtigt sind nur Geothermieprojekte, in denen die geförderten Wässer wieder in den Untergrund zurückgeleitet werden. Der Zielhorizont sollte in einer Tiefe von 1.000 bis 2.500 Metern liegen. Das Gesamtbudget liegt bei gut 16 Millionen Euro.
Nach Frankreich, Deutschland, der Niederlande, Schweiz, Island und der Türkei schafft nun also auch Ungarn neue Anreize zur Umsetzung von Geothermieprojekten, um die landeseigenen Klimaziele zu erreichen. Dieser Aufruf geht auch aus dem EU-Projekt GEORISK hervor, das insbesondere die Einführung von Risikoversicherungen für Geothermieprojekte in Europa und weiteren ausgewählten Ländern zum Ziel hat, um die Planbarkeit von Geothermiekraftwerken zu erleichtern und ihren Ausbau voranzutreiben.