Wärme aus dem tiefen Untergrund wird zukünftig noch wichtiger: Sie kann Quartiere und Industrie mit Wärme versorgen – über Wärmenetze, ganz ohne CO2-Emissionen und aus heimischen Quellen. Bisher musste man dazu Kohle oder Gas verbrennen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann besuchte deshalb am 08. September 2022 die Geothermieanlage Bruchsal, die die EnBW mit den Stadtwerken Bruchsal gemeinsam betreibt. Der Geothermiestandort versorgt die nahegelegene Polizeikaserne seit geraumer Zeit mit Wärme, seit 2021 wird zusätzlich Lithium für Autobatterien produziert.
Die EnBW betreibt mit Partnern seit mehr als 12 Jahren zwei Anlagen am Oberrhein, eine im elsässischen Soultz-sous-Forêts und eine weitere in Bruchsal. Dort wird jeweils heißes Thermalwasser aus mehreren Kilometern Tiefe aus dem Untergrund an die Oberfläche gefördert und dort thermisch zur Stromproduktion und Wärmebereitstellung genutzt. Das Tiefenwasser ist sehr salzig und weist unter anderem einen nennenswerten Gehalt an Lithium auf. An beiden EnBW-Standorten ist es bereits gelungen, parallel zur thermischen Nutzung das Leichtmetall zu gewinnen. In diesem Sommer wurde in Bruchsal eine Testanlage aufgebaut, mit der das Verfahren noch weiter optimiert werden soll. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich zusammen mit Umweltministerin Thekla Walker nun vergangen Woche vor Ort informiert. Die derzeitigen Aktivitäten sind u.a. Teil des Forschungsprojekts UnLimited, dass sich zum Ziel gesetzt hat, die Gewinnung von Lithium aus geothermischen Tiefenwässern im Oberrheingraben weiter voranzutreiben. Das Forschungskonsortium setzt sich neben der EnBW aus dem KIT, der Universität Göttingen, sowie den Ingenieurbüros BESTEC und Hydrosion zusammen.