Der Widerstand gegen den Kraftwerks-Verkauf HS Orka geht unter anderem von Islands bekanntester Persönlichkeit aus – der Popsängerin Björk. HS Orka liefert etwa ein Zehntel der gesamten isländischen Energie. 2007 wurde das Kraftwerk im Zuge der Liberalisierung des Energiesektors teilprivatisiert. Aufgrund der Turbulenzen des isländischen Bankensystems standen die Kraftwerksbesitzer in der Folgezeit am Rande des Ruins.
Im Mai dieses Jahres wollte Magma Energy HS Orka mitsamt den Schulden von gut 187 Millionen Euro für eine halbe Milliarde Euro übernehmen. Der Abschluss der Verhandlungen war für diese Woche geplant. Bereits vor einem Jahr begann der Kanadier eine Beteiligung aufzubauen.
Die Bürgerbewegung unter Björk befürchtet, das Island sich selbst zum „Dritte-Welt-Sklaven“ degradiere, wenn das Land die Kontrolle ihrer geothermischen Kraftwerke aufgebe. Versprechen wie günstiger Strom für internationale Industriefirmen könnten nicht mehr garantiert werden. Der Großteil des Stroms wird derzeit in Aluminiumhütten genutzt, die von Unternehmen wie Rio Tinto Alcan und Century Aluminium betrieben werden. Erdwärme gehört zu Islands wertvollsten Resourcen.
Magma Energy denkt nun darüber nach, sein Übernahmeangebot zurück zu ziehen. Damit wäre die größte Auslandsinvestition seit Ende der Bankenkrise hinfällig.