Im Geothermieprojekt Dorfen hat die Bohrung am Bohrplatz bei Attenhausen bereits Mitte Juli die geplante Endteufe der ersten Sektion bei 1.107 Meter erreicht. Dazu wurde erstmals in einem Geothermieprojekt in Bayern ein diamantbesetzter PDC Meißel mit einem Durchmesser von 26 Zoll (70 cm) eingesetzt. Die erste Sektion ist inzwischen verrohrt und die Rohre einzementiert. Derzeit laufen auch die Bohrarbeiten in der zweiten Sektion plangemäß. Der Bohrungsdurchmesser hat sich inzwischen auf 17,5 Zoll (44,5 cm) verjüngt. Durch den Einsatz eines automatischen Richtbohrsystems und eines zweiten, untertägig eingesetzten Motors konnte ein hoher Bohrfortschritt erreicht werden. „Auf Grund der höheren Vortriebsgeschwindigkeit und einer geringeren Lärmbelastung haben wir uns von Anfang an für diese Technologien entschieden“, erklärt Dr. Markus Wiendieck, Geschäftsführer der Erdwärme Isar GmbH.
In den ersten beiden Sektionen wird vertikal durch die Schichten des Tertiärs gebohrt. Für die zweite Sektion ist die Absetzteufe in ca. 3.000 Meter Tiefe geplant. Danach werden wieder geophysikalische Messungen im Bohrloch durchgeführt, das Bohrloch verrohrt und die Rohre einzementiert. Die Bohrung ist mit vier verrohrten Abschnitten bis auf rund 4.500 m Tiefe mit einer Gesamtlänge von 5.400 m (TMD) geplant. Erst im untersten Abschnitt wird mit der Ablenkung des Bohrlochs begonnen. In der letzten Sektion bleibt sie unverrohrt, damit das Thermalwasser aus den Karbonaten des Oberjuras zuströmen kann.
In der letzten Gemeindratssitzung hatte die Ickinger Bürgermeisterin, Margit Menrad, den Mitgliedern erfreuliche Nachrichten zu berichten. Die vom Bergamt angeordneten Immissionsmessungen des TÜV Süd bestätigten, dass alle Grenzwerte im Geothermieprojekt Dorfen eingehalten oder sogar noch unterschritten werden. Der Gutachter des TÜVs merkte während der Messungen an, dass bereits ab einer geringen Entfernung vom Bohrplatz der Lärmpegel der Autobahn oft höher sei als der der Bohranlage.