Durchgeführt werden die geophysikalischen Messungen von der Geothermie Thurgau AG in Zusammenarbeit mit der Universität Genf und der ETH Zürich. Dabei kommt eine innovative, umweltfreundliche Methode zum Einsatz, die ohne künstliche seismische Quellen auskommt. Die Messungen sind Teil des Projekts „Thurgauer Energienutzung aus dem Untergrund 2030“ (TEnU2030), das im Jahr 2023 in einer Abstimmung vom Stimmvolk gutgeheißen wurde.
Angewendet wird eine innovative Methode namens „Nodal Ambient Noise Tomography“ (NANT) angewandt. Diese Erkundungstechnik ist der Pressemitteilung zufolge nicht-invasiv und passiv – das bedeutet, es werden keine künstlichen seismischen Quellen wie vibrierende Lastwagen oder Fallgewichte benötigt. Folglich verursacht die Methode keine Lärmbelästigung und hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Methode nutzt seismische Wellen, die aus dem Umgebungslärm stammen, der auf natürliche Weise durch Phänomene wie beispielsweise weit entfernte Gezeiten erzeugt wird. Diese natürlichen Bodenschwingungen werden dann verwendet, um die Geschwindigkeitsstruktur des Untergrunds zu rekonstruieren. Ähnliche Experimente wurden bereits in verschiedenen Regionen erfolgreich durchgeführt, unter anderem in den Schweizer Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau sowie in Deutschland, Frankreich und Italien.
Für die Messungen werden 300 Messgeräte über das gesamte Kantonsgebiet von Thurgau verteilt. Diese verbleiben rund einen Monat lang im Boden, bevor sie wieder eingesammelt und die gespeicherten Daten ausgewertet werden.
Geothermie Thurgau