Geothermie-Bohrung in Hüsten

31.10.2011

Stadtwerke Arnsberg, Firma Daldrup und Aquatherm stellen das neue Rohrsystem für die Hüstener Tiefenbohrung vor, die das Bad "Nass" in Hüsten versorgen soll.

Erstmalig werden zwei unterschiedliche Materialien für die Förderung des heißen Wassers aus dem Untergrund gemeinsam in Arnsberg eingesetzt. In ein Polypropylen-Rohr wird in ein Stahlrohr geschoben, um den Wärmeverlust des Stahlrohrs abzumildern und die nötige Stabilität zu erreichen. Das Verfahren wurde bei 300 Bar und 100 Grad Celsius getestet. Die Lebensdauer der Rohre soll mehr als drei Generationen betragen.

Im Jahr 2008 wurde schon einmal versucht, ein Rohr in 2.835 Metern niederzubringen, was jedoch bei 1.200 Metern Tiefe brach. "Um sicher zu gehen, dass die neue Lösung standhält, wurden die Rohre an der Technischen Universität Clausthal getestet. Die Universität verfügt über Druckkammern, die es ermöglichen, Druck- und Temperaturverhältnisse realitätsnah zu simulieren", so Andreas Tönnies von der Firma Daldrup.

Die Geothermie-Anlage, die das „Nass“ in Arnsberg versorgen soll, wird 2,1 Millionen Kilowattstunden pro Jahr Leistung bringen, was ausreichen würde, um 140 Wohnhäusern zu beheizen.

Etwa 800 Tonnen CO2 sollen pro Jahr durch die Geothermie eingespart werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf 3,35 Millionen Euro, wobei 850.000 Euro das Land trägt. Ulrich Midderhoff von den Stadtwerken Arnsberg zur Wirtschaftlichkeit des Projektes: "2006 hätten wir pro Mega-Watt Stunde 41,50 Euro bekommen. Für 2012 erwarten wir 60 Euro pro Stunde." (va)

Quelle: www.sauerlandkurier.de