Die Realisierung eines Geothermieprojekts wird von verschiedenen Risiken begleitet, für die es umfassende Versicherungslösungen gibt. Das bedeutendste Risiko ist das der Fündigkeit, welches die Gefahr beschreibt, dass Tiefenwasser in nicht ausreichender Temperatur oder Quantität erschlossen wird. Um dieses Risiko zu minimieren, werden in der Explorationsphase umfangreiche Vorstudien durchgeführt, um Strukturen im Untergrund zu identifizieren, in denen Tiefenwasser fließen kann.
Trotz gravimetrischer, 2D- und möglicher 3D-seismischer Messungen bleibt jedoch eine gewisse Unsicherheit, da Tiefenwasser in mehreren Kilometern Tiefe mit indirekten geophysikalischen Methoden nicht lokalisierbar ist. Allein der direkte Blick in die Tiefe, etwa mit günstigeren Slim Hole oder gleich für den Betriebt nutzbaren Erkundungsbohrungen geben Aufschluss über das Wasser in der Tiefe, sowie dessen Temperatur, Quantität und chemische Zusammensetzung. Dies ist jedoch mit Kosten von mehreren Millionen Euro verbunden, die bei Nicht-Antreffen von Tiefenwasser – der fehlenden Fündigkeit - verloren sein können.
Hier setzt die sogenannte Fündigkeitsversicherung an. Für Deutschland gab es hier schon ein staatliches Programm, aber auch immer wieder privatwirtschaftliche Lösungen. In vielen europäischen Ländern übernehmen staatliche Ausfallentschädigungen das Fündigkeitsrisiko, wie beispielsweise in Frankreich, Ungarn oder der Schweiz. Neben der aktuell verfügbaren privatwirtschaftlichen Lösung, ist für Deutschland auch eine staatliche Fündigkeitsabsicherung mit einer Abdeckung von bis zu 90 Prozent in intensiver Planung. Für Stadtwerke wird eine solche Versicherungslösung ein wichtiger Schritt, um die Versorgung Ihrer Fernwärmenetz auf eine nachhaltige Energieversorgung umzustellen und das Risiko bei der Erschließung der tiefen Geothermie zu minimieren.
Die IGC Invest vom 25 bis 26. Juni 2024 in Frankfurt stellt die sowohl staatlichen, wie auch privatwirtschaftlichen Lösungen mit Vorträgen der Munich Re, des schweizerischen Bundesamts für Energie und der französischen AFPG vor. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.