EGEC ruft zur europäischen Geothermie-Strategie auf

07.06.2024 | Politik | Rachel McRae

Über 200 Akteur:innen der Geothermiebranche haben sich dem Aufruf nach einer umfassenden europäischen Geothermie-Strategie des European Geothermal Energy Council (EGEC) angeschlossen. Die Forderungen umfassen dabei eine Zielsetzung von 250 Gigawatt geothermischer Energie bis 2040 in diversen Sektoren, die Entwicklung neuer Förderregelungen und Risikogarantien, die Schaffung geothermischer Industrial Alliances, eine breite Datenzugänglichkeit, verstärkte Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen sowie die Stärkung der Innovationskraft.

In einem Schreiben vom 5. Juni an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ruft der European Geothermal Energy Council (EGEC) eindringlich zu einer umfassenden europäischen Geothermie-Strategie und einem gemeinsamen Aktionsplan auf. Dieser Aufruf wird von über 200 Akteur:innen aus der Geothermiebranche unterstützt, die sich gemeinsam für eine stärkere Integration und Förderung der Geothermie in Europa einsetzen.

In dem Schreiben von EGEC-Generalsekretär, Philippe Dumas, wurden mehrere zentrale Anliegen hervorgehoben:

  1. Ambitionierte Zielsetzung: 250 Gigawatt geothermische Energie bis 2040 in den Bereichen Elektrizität, Heizung und Kühlung. Diese Energie soll in verschiedenen Sektoren genutzt werden, darunter öffentliche, Wohn- und Gewerbegebäude, Landwirtschaft, Stromerzeugung, Verkehr und das verarbeitende Gewerbe. Besonders hervorgehoben werden Fernwärme- und -kältesysteme, vernetzte geothermische Anlagen und eigenständige geothermische Wärmepumpen.
  2. Förderregelungen und Risikogarantien: Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Entwicklung neuer Förderregelungen. Hierzu gehören auch grenzüberschreitende finanzielle Risikogarantien, die Investitionen und Entwicklungen innerhalb der Geothermiebranche erleichtern sollen.
  3. Geothermal Industrial Alliance: EGEC befürwortet die Schaffung einer Geothermal Industrial Alliance, um die Zusammenarbeit und Innovation innerhalb der Branche zu fördern.
  4. Datenzugänglichkeit: Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Geothermie ist die Zugänglichkeit von Energiebedarfs- und geologischen Daten. Diese Informationen sind essenziell für die Planung und Umsetzung von Geothermieprojekten.
  5. Qualifizierung und Schulung: Um die Umsetzung von Geothermieprojekten zu gewährleisten, ist die Qualifizierung von Arbeitnehmer:innen, kommunalen Netzplaner:innen und Genehmigungsbehörden von größter Bedeutung. EGEC fordert daher verstärkte Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen in diesen Bereichen.
  6. Stärkung der Innovationskraft: EGEC verdeutlicht die Notwendigkeit, die Innovationskraft und Führungsrolle der heimischen Fertigungsindustrie zu stärken um die Geothermiebranche voranzubringen.

Die Unterstützung von über 200 Akteur:innen aus der Geothermiebranche zeigt die breite Anerkennung und Dringlichkeit dieser Anliegen. Eine europäische Geothermie-Strategie und ein gemeinsamer Aktionsplan könnten entscheidend dazu beitragen, das Potenzial der Geothermie in Europa voll auszuschöpfen und einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität und zur Sicherung des Wohlstands zu leisten.

Hier können Sie den vollständigen Brief und die Liste der Unterstützer:innen einsehen.